Elazar Benyoëtz, geboren am 24. 3. 1937 in Wiener Neustadt. Die Eltern, Gottlieb Yoëtz und Else Gottlieb, emigrierten 1939 nach Tel-Aviv, Palästina. Benyoëtzʼ Muttersprache ist Hebräisch, seine Vatersprache Deutsch. Ab dem 16. Lebensjahr beschäftigte er sich intensiv mit deutscher Literatur. Seit 1957 erschienen mehrere Lyrikbände, auch erste Aphorismen auf Hebräisch. 1958 bis 1960 war Benyoëtz Lektor und Bibliothekar am Rabbi-Kook-Institut, Jerusalem; Rabbiner-Examen 1959. Von 1963 bis 1968 lebte er vornehmlich in Berlin – dort gründete er 1964 die „Bibliographia Judaica“ –, seit 1969 wieder in Israel (Jerusalem). Größere Briefwechsel u.a. mit Werner Kraft, Clara von Bodman, Annette Kolb, Margarete Susman, Michael Landmann, Max Rychner. Lesereisen in Deutschland und (seit 1995) in Österreich. 2017 Ehrendoktorat der Theologischen Fakultät der Universität Bern.
* 24. März 1937
von Friedemann Spicker
Essay
Elazar Benyoëtz war schon in jungen Jahren in Israel ein erfolgreicher Lyriker, ehe er für einige Jahre nach Deutschland ging, um dort vorwiegend wissenschaftlich-bibliografisch zu arbeiten. In Israel wurde er deshalb stark angefeindet. Zu den allerersten Anfängen im Hebräischen, das er als Muttersprache bezeichnet, äußerte sich Benyoëtz in poetischer Umschreibung: „Der Fluß der hebräischen Rede spülte mich weit weg vom sich verlierenden deutschen Ufer“, und weiter zum sprachlich-emotionalen Grund: „Wenn ich in meinem Leben ...